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Gespräche, Meditation und Tanz

Ohne inneren Frieden können wir niemals Frieden in der Welt schaffen. Das ist die Ansicht einer Gruppe von Frauen aus verschiedensten Ländern der Welt, die sich in der vergangenen Woche bei Rahmana Dziubany in Golzow zusammenfanden. Unter der Leitung der spirituellen Lehrerin Mariam Baker verbrachten sie einige Tage abseits der Hektik des Alltags.

Im Garten von Rahmana Dziubany fühlen sich die Frauen besonders wohl. Er ist so groß, dass man sich je nach Lust und Laune einer Gruppe anschließen oder ein wenig weiter abseits für sich sein kann. Viele Bäume spenden Schatten.

 

Gerade haben sich alle an einem großen Gartentisch zu einem gemeinsamen Mittagessen zusammengefunden. Es gibt Salate, Brot und andere Leckereien, die aber zwischen dem fröhlichen Geplauder der Frauen fast zur Nebensache werden. Sie unterhalten sich auf Englisch, denn sie kommen aus den verschiedensten Teilen der Erde. Irland, Tschechien, den Vereinigten Staaten und auch aus Deutschland. "Außerdem erwarten wir die Ankunft von Teilnehmerinnen aus den Niederlanden, England, Italien und Kanada", sagt Rahmana Dziubany. Sie alle haben auch einen unterschiedlichen beruflichen Hintergrund. Sie sind Musikerin, Unternehmensberaterin, Heilpraktikerin oder gar auf der Walz.

 

Die Leiterin des Instituts für Tanz und Friedenskünste hat den internationalen Frauentreff organisiert, die Leitung aber diesmal abgegeben. "Meine langjährige Lehrerin und Freundin Mariam Baker wird uns durch die gemeinsamen Tage führen", sagt sie. Die US-Amerikanerin, die in der Nähe von San Francisco lebt, ist spirituelle Lehrerin, Künstlerin, Tänzerin und noch vieles mehr. "Wir sind hier zusammengekommen, um einige Tage aus unserem Alltag auszubrechen, um die Chance zu haben, wieder zu uns selbst zu finden", erklärt sie. Denn, so sagt sie, nur, wenn alle Menschen inneren Frieden fänden, gäbe es die Möglichkeit, Frieden in der Welt zu schaffen.

 

Es gehe hier auch darum, die Maske, die man im Alltag so oft zu tragen geneigt ist, einfach ablegen zu können und auch schlechten Gefühlen freien Lauf zu lassen. "Wir werden uns unterhalten, gemeinsam meditieren und auch tanzen", sagt die 62-Jährige. Das alles könne dabei helfen, sich und seine Kräfte zu regenerieren.

 

Es sind die gemeinsamen Interessen und Talente, die Rahmana Dziubany und Mariam Baker zueinandergebracht haben. Kennengelernt haben sich die beiden Frauen vor mehr als zehn Jahren auf einem Seminar im Wendland. Anschließend begannen sie, zusammenzuarbeiten und freundeten sich an. Mittlerweile unterstützen sie sich gegenseitig in ihren Projekten. So auch bei diesem Frauentreff in Golzow.

 

"Die Frauen, die hierher kommen, kennen sich größtenteils durch ihre Arbeit, denn sie alle engagieren sich für Projekte für den Weltfrieden", weiß Mariam Baker. Viele seien Mitglieder einer weltweiten Tanzorganisation. "So spricht sich herum, was stattfindet." Insgesamt 25 Frauen haben an dem Treffen teilgenommen.

 

"Wir verstehen uns aber nicht als geschlossene Gemeinschaft", betont Rahmana Dziubany. "Das Dorf ist immer aufgeregt, wenn ich Gäste aus dem Ausland hier habe und die Bewohner sollen ebenfalls die Möglichkeit haben, sie kennenzulernen." Deshalb gab es am Sonnabend einen Abend mit Tanz, Musik und Geschichten, zu dem jeder eingeladen war, der kommen wollte. Am Montag wiederum nahm sich eine der Frauen, eine Indianerin, Zeit, um einer Gruppe von Schülern aus dem Humboldtgymnasium vom Schicksal ihrer Vorfahren in Kanada zu berichten.

 

Wenn die Frauen sich wieder auf den Heimweg machen, wollen sie einige Ideen entwickelt haben, wie sie die Friedensbewegung weiter in die Welt hinaustragen können. "Viele gehören in ihrer Heimat auch Frauengruppen an, die sich mit dem Thema beschäftigen", sagt Mariam Baker. "Was wir hier entwickeln, können sie nach dorthin mitnehmen und so verbreitet sich unsere Botschaft immer weiter." Das allein könne der Weg sein, Frieden auf Erden zu stiften.